Das Stadt-Derby in der Erzgebirgsliga entschied der SV Eintracht Bermsgrün beim FSV Blau-Weiß Schwarzenberg mit 2:1 (0:0) für sich. Nach zehnminütigem Abtasten hatten die Gastgeber eine große Chance. „Es ging gut los. Wir machten die Räume eng, spielten schnell nach vorn“, so FSV-Coach René Uhle. Etwa beim Pass von Chemajlstaf Kameraj auf Frank Mußmacher, der frei vorm Tor das Leder drüber hob. Die fast gleiche Szene wiederholte sich mit Pechvogel Mußmacher in der 20. Minute. „Da hätte einfach ein Treffer gelingen müssen“, so Uhle.
Die Bermsgrüner sahen die erste Halbzeit ebenfalls von Taktik und sicheren Ballpassagen bestimmt. Eintracht hatte in Marcel Franke eine starke Offensivkraft. Doch einmal zischte der Ball am langen Pfosten vorbei (7.), und einen Distanzschuss parierte FSV-Keeper Patrick Salzer (39.). Der Torhüter entschärfte auch kurz vor der Pause (43.) noch eine Doppelchance von André Engl und Chris Jannasch. Ein Kopfball von Arne Schlegel ging an die Querlatte des Blau-Weiß-Kastens (44.).
Vor gut 200 Fans wollten die Platzbesitzer in Hälfte zwei den Sieg. Uhle: „Nur sah man wenig davon. Wir verloren den Faden.“ Vielmehr waren die Gäste am Zug. Franke ließ Schwarzenbergs Abwehr stehen und passte auf Engl, der sich mit dem Führungstor (62.) sein Geburtstagsgeschenk selbst machte. Wenig später zeigte der FSV seinen besten Angriff. Er führte über drei, vier Stationen, dann steckte Jörg Schubert den Ball durch Bermsgrüns Viererkette. Mußmacher war zur Stelle, erzielte das 1:1 (68.). „Ich dachte, jetzt fangen wir uns“, so Uhle. Doch der SVE übernahm die Initiative. Als der von Engl geschossene Ball im Tor lag, ging’s mit Abstoß weiter: Das Leder war durch ein Loch im Netz ins Gehäuse geflogen (78.). Dann gelang nach einem Eckball der Blau-Weißen ein Konter. Innenverteidiger Robert Pohl schaltete flink und sprintete samt Ball von der Mittellinie los, um sicher zu verwandeln (82.).
„Die Bermsgrüner haben aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen. Sie hatten einfach den größeren Willen, das Derby für sich zu entscheiden“, konstatierte Uhle. Eintracht-Trainer Heiko Hörig sah es ähnlich: „Vor der Pause hätten wir durchaus in Rückstand geraten können. Die Chancenvorteile lagen aber insgesamt bei uns, und so geht unser Sieg auch in Ordnung.“
Aufstellung: Salzer; Viertel, Rumberger, Reh, Beier (64. Eschebach), Schönrock, Schubert, Süß, Holtz, Mußmacher, Kameraj (78. Rama)
Quelle: Freie Presse Lokalsport Ausgabe 27.10.2015