Anfangsminuten gehören den Gästen
Nicht wenige Spieler, Betreuer und Anhänger des FSV Blau-Weiss Schwarzenberg dürften sich nach neunzig intensiven Minuten einig gewesen sein, dass man in Wiesa zwei ganz wichtige Auswärtspunkte liegen gelassen hatte. Hatte man sich doch beim BSV Eintracht Zschopautal berechtigte Hoffnungen auf den ersten Auswärtsdreier der noch jungen Saison gemacht. So versuchte man vom Anpfiff weg, das Spielgeschehen an sich zu reißen indem man Ball und Gegner kontrollierte. Dies gelang, allerdings ohne große Gefahr für das gegnerische Tor zu erzeugen.
Dezimierter FSV lässt sich nicht beeindrucken
In Spielminute acht der erste Aufreger der Partie als der schwache Schiedsrichter Christian Leistner (Liganeuling) den Gästen einen klaren Strafstoss nach Foulspiel an Rene Britsche verwehrte. Der Zweite folgte sogleich als man sich nach einer Viertelstunde auf Seiten der Gäste gezwungen sah sein taktisches Konzept zu ändern, da man sich aufgrund eines berechtigten Platzverweises gegen Jörg Schubert plötzlich in Unterzahl wiederfand. Vorausgegangen war eine Notbremse, nachdem es dem FSV nicht gelungen war einen Konter des BSV nach eigenem Eckball zu unterbinden. Wer nun dachte, dass sich die Überzahl zu Gunsten der Gastgeber auswirkte, sah sich getäuscht. Die Blau-Weissen schafften es durch einen hohen Grad an taktischer Disziplin in der Defensive und großem kämpferischen sowie läuferischen Aufwand die Angriffsbemühungen der Hausherren zu neutralisieren ohne dabei gänzlich die eigenen Offensivaktionen zu vernachlässigen. Allerdings sollte in dieser Phase lediglich eine Direktabnahme von Kapitän Marcus Reh als einzige klare Abschlussaktion den Weg in Richtung des BSV-Tores finden, verfehlte sein Ziel jedoch nur um Haaresbreite. Den restlichen Angriffsaktionen der Schwarzenberger fehlte wie schon in den Vorwochen zu häufig der letzte entscheidende Pass oder gewonnene Zweikampf in Strafraumnähe. Nichtsdestotrotz bot sich dem FSV kurz vor dem Kabinengang die größte Möglichkeit des Spiels als dem von Britsche schön in Szene gesetzten Kameraj völlig allein stehend vor BSV-Keeper Unger die Nerven versagten (40.).
Schwarzenberg auch nach der Pause das bessere Team
Auch nach dem Seitenwechsel gelang es den Mannen von Trainer Rene Uhle das Spiel trotz Unterzahl überlegen zu gestalten, während die Gastgeber der Zweikampfstärke des FSV weiterhin nur wenig entgegenzusetzen hatten. Immer wieder schaffte man es durch schnell in die Spitze gespielte Bälle für Furore in der gegnerischen Abwehrreihe zu sorgen, leider aber fehlt dem FSV hier zur Zeit noch zu oft der Zug zum Tor, die nötige Kaltschnäuzigkeit, die Qualität im Torabschluss oder das Durchsetzungsvermögen im eins gegen eins. Alles Eigenschaften, die der Mannschaft im Vergleich zu den echten Spitzenteams der Liga noch fehlen, aber lernen muss, will man den Abstand nach oben in den nächsten Wochen so gering wie möglich halten. Im Gegenzug hatte man Mitte des zweiten Spielabschnitts Glück nicht selbst ins Hintertreffen zu geraten als einem BSV-Stürmer nach missratenem Klärungsversuch ebenfalls das Toreschiessen versagt blieb.
Unschöne Szenen in der Schlussphase
In Spielminute 73 sollte dann zunächst auch die personelle Gleichzahl wiederhergestellt sein als BSV-Stürmer Mirga nach grobem Foulspiel an Frank Schreiber, allerdings erst auf „Anraten des Schiedsrichterassistenten“, doch noch die wohlverdiente Ampelkarte gesehen hatte. Dieser Zustand währte jedoch nicht lange. In der Folge glänzte der zu weilen überfordert wirkende Referee Leistner erst mit einem nicht gegebenen Handelfmeter im BSV-Strafraum sowie obendrein mit einem überflüssigen Platzverweis (Gelb-Rot) gegen den mittlerer Weile eingewechselten Andy Györvari (erstes „Vergehen“ in keinster Weise ein gelbwürdiges Foulspiel, zweite Entscheidung korrekt), welcher mit etwas mehr Fingerspitzengefühl des Unparteiischen in der ersten Situation vermeidbar gewesen wäre. Die Schlussphase brachte ausser den genannten Fehlentscheidungen leider keine weiteren spielerischen Höhepunkte hervor, sodass es schlussendlich beim torlosen Ausgang der Partie blieb.
Fazit
Am Ende des sechsten Spieltages überwiegt in den Reihen des FSV sicherlich der Frust, sich für eine hervorragende taktische und kämpferische Leistung und den betriebenen Aufwand nicht mit drei Punkten belohnt zu haben. Die Art und Weise des Auftretens des gesamten Teams stimmt aber optimistisch für die kommenden Aufgaben. Sollte man diese Grundeinstellung in den nächsten Wochen konservieren können, werden sich die erhofften Ergebnisse mit Sicherheit in naher Zukunft einstellen.
Aufstellung: Weiß, Viertel, Holtz, Rumberger, Reh, Schubert, Schönrock, Kameraj (77. Süß), Schreiber, Eschebach (56. Mußmacher), Britsche (70. Györvari)